Zecken sind ein bekanntes Problem. Jedes Jahr aufs Neue sorgen die kleinen Spinnentiere für eine Frühlingsgefahren für Hunde. Um den Plagegeistern entgegenzuwirken, können Vorsorgemassnahmen ergriffen werden. Doch wann ist eigentlich Zeckensaison und wie bereite ich mich darauf vor?
Zecken-Saison
Zecken fallen bei unter sieben Grad Celsius in Winterstarre. Sobald die Temperaturen steigen, beginnt auch die Zeckensaison. Es ist also stark von den regionalen Temperaturschwankungen abhängig, wie früh im Jahr die kleinen Blutsauger aktiv werden. In der Schweiz kann die Saison von Februar bis Oktober gehen – also einen Grossteil des Jahres! Bist du also mit deinem Hund im Garten oder draussen unterwegs, solltest du in diesem Zeitraum immer mit Zecken rechnen.
Was sind Zecken eigentlich?
Doch was sind Zecken eigentlich genau? Diese kleinen Tiere sind genetisch mit den Spinnen verwandt. Was viele vermutlich nicht wissen, der blutsaugende Parasit gilt als das gefährlichste Tier der Schweiz – nicht, weil Zecken selbst giftig sind, sondern wegen all der Krankheiten, die sie übertragen können. So kann die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) zum Teil sogar tödlich enden – auch für den Menschen! Zecken sind Lauerjäger und sobald die Temperaturen über sieben Grad steigen, klettern sie auf Büsche und Gräser, um von dort auf vorbeilaufende Wirbeltiere zu springen. Sie erreichen dabei bis zu 1,5 Meter Höhe und können ihre Wirte mit dem sogenannten Hallerschen Organ riechen.
Zeckenarten in der Schweiz
Nicht jede Zecke ist der anderen gleich. In der Schweiz tritt der Holzbock (Ixodes ricinus) am häufigsten auf, erkennbar an seinem markanten grossen Rückenschild. Dicht gefolgt von der Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus), die ebenfalls Krankheiten übertragen kann, aber in anderen spezifischen Habitaten vorkommt. Die Igelzecke (Ixodes hexagonus) rangiert ebenfalls unter den verbreiteten Arten, versteckt sich jedoch oft in den Unterschlüpfen ihrer Wirte wie Füchse, Wiesel oder Igel.
Während die Riesenzecke (Hyalomma marginatum) aus wärmeren Regionen Afrikas und Asiens in den letzten Jahren vermehrt auch in Europa beobachtet wurde, ist ihr Vorkommen in der Schweiz noch selten und stellt derzeit keine bedeutende Gefahr dar. Diese Zeckenart gelangt oft durch Zugvögel oder den Import von Reptilien ins Land.
Zecken beim Hund suchen und finden
Bis zu 60 % aller Zeckenbisse beim Hund bleiben unbemerkt. Es ist natürlich nicht leicht, die mitunter zottelige Mähne des geliebten Vierbeiners auf Zecken zu untersuchen – und das nach jedem Spaziergang. Umso wichtiger ist eine frühzeitige Behandlung mit Zeckenschutz-Präperaten.
Um die fiesen Blutsauger nicht erst zu finden, wenn sie dick und fett sind, hilft es zu wissen, wo sie am liebsten zustechen. Es ist mit knapp 50 % vor allem der Kopf, der von Zecken befallen wird. Je geringer der Abstand zum Boden ist, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Zecke den Sprung von ihrem Grashalm schafft und sich im Fell des Hundes festsetzen kann.
Die Gefahren von Zecken beim Hund
Die grosse Gefahr geht nicht von der Zecke selbst aus, denn der Stich selbst ist weder sehr schmerzhaft noch gefährlich.
Es sind die Krankheiten wie FSME oder Borreliose, die von der Zecke übertragen wird und sie so gefährlich machen. Weitere Krankheiten sind die Anaplasmose, Babesiose und die Ehrlichiose.
Krankheiten im Überblick:
FSME
Borreliose
Anaplasmose
Babesiose
Ehrlichiose
Zeckenschutz beim Hund
Um den Hund und auch sich selbst vor Zeckenbissen und deren Folgen zu schützen, gibt es einige Massnahmen, die getroffen werden können. Wir Menschen können uns zum Beispiel gegen die Folgekrankheiten impfen lassen – Hunde können das nur bei der Borreliose. Diese ist jedoch nicht immer sinnvoll und es sollte mit dem Tierarzt anhand von regionalen Gegebenheiten und dem Alltage des Hundes entschieden werden. Da es für alle anderen Krankheiten keinen Impfschutz gibt, ist es ohnehin zu empfehlen, ein Zeckenschutzmittel zu verwenden. Diese Präparate werden meist im Nacken aufgetragen und verteilen sich über die Talgschicht des Hundefells auf dem gesamten Körper. Sie halten Zecken vom Blutsaugen ab oder töten diese, bevor sie gefährlich werden können.
Die wichtigsten Punkte, um erfolgreich gegen Zecken beim Hund vorzugehen:
Hotspots meiden - es gibt starke regionale Unterschiede
Lange Hosen und Oberteile tragen - auch wenn es im Sommer schwerfällt
Den Hund nach Spaziergängen gründlich absuchen und ausbürsten
Vorsorge mit Zeckenschutz-Präperaten
Zeckenschutz für Hunde gibt es in verschieden Varianten. Auf der einen Seite die chemischen Spotons, die auf das Fell, meist im Nackenbereich aufgetragen werden und Zecken sowie oft auch andere Insekten durch Pestizide, Biozide oder Nervengifte fernhalten. Auch entsprechende Halsbänder funktionieren ähnlich, doch meist schlechteren Ergebnissen.
Neben den giftigen Stoffen haben diese Möglichkeiten auch den Nachteil, dass die Hunde einige Tage nicht ins Wasser dürfen und sich Rückstände vom Zeckenmittel im Fell bilden können. Eine vielversprechende Möglichkeit sind neuentwickelte Kautabletten. Diese kommen ohne die lästigen „Nebenwirkungen“ der chemischen Optionen aus. Als Leckerli getarnt wirken sie erst nach dem Biss der Zecke. Diese nimmt den Wirkstoff auf und stirbt ab.
Zecken beim Hund entfernen
Für den sehr wahrscheinlichen Fall, dass du doch mal eine Zecke an deinem Hund findest, sollte eine Zeckenzange oder eine feine Pinzette griffbereit sein. Dabei gilt es beim Entfernen darauf zu achten, die Zecke möglichst hautnah zu greifen.
Der Zeckenkörper darf auf keinen Fall gequetscht werden, da die Erreger in die Blutlaufbahn des Hundes gelangen können. Benzin, Klebstoff oder Nagellack zu nutzen ist keine gute Idee! Nachdem die Zecke entfernt ist, solltest Du die Stelle untersuchen. Falls noch Spuren zu sehen sind, ist es angebracht zu desinfizieren und zu beobachten. Wenn die Bisswunde anschwillt, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.
Fazit
Es ist kaum zu vermeiden, dass dein Hund früher oder später die Bekanntschaft mit Zecken macht. Darum ist es wichtig, Vorsorge zu betreiben, denn jede einzige Zecke kann mit ihren potenziell tödlichen Erregern eine echte Gefahr sein. Nicht nur für Hunde, sondern auch für uns Menschen. Bei diesem Thema sollte also keine Mühe zu gross sein.
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