Die positiven Auswirkungen von Hunden auf das Wohlbefinden von Menschen sind weithin bekannt und gelten auch in der Schweiz als bewährt. Immer häufiger werden Hunde in verschiedenen Therapiekontexten eingesetzt und erzielen vielversprechende Ergebnisse. Dabei spielt es keine Rolle, welche Form der Therapie angewendet wird. Die Wirkung von Therapiehunden auf die Senkung des Blutdrucks und die Reduzierung von Stress ist wissenschaftlich belegt. Doch wie können Hunde in der Schweiz zu Therapiehunden ausgebildet werden und welche Hunderassen sind für diese Aufgabe geeignet?
Unterscheidung zwischen verschiedenen Aufgaben
Zuallererst ist es wichtig, zwischen verschiedenen Aufgabenbereichen für Hunde zu unterscheiden. Therapiehunde sollten nicht mit Assistenz- oder Besuchshunden verwechselt werden. Assistenzhunde werden beispielsweise zur Unterstützung von Menschen mit Beeinträchtigungen eingesetzt und leben eng mit ihren Besitzern zusammen.
Ein bekanntes Beispiel ist der Blindenhund. Besuchshunde haben hingegen kein spezifisches Therapieziel, sondern fördern soziale Kontakte und interagieren zeitweise mit den Patienten. Therapiehunde hingegen leben in der Regel mit ihren Therapeuten und sind in Krankenhäusern, Seniorenheimen oder heilpädagogischen Einrichtungen tätig. Sie arbeiten über mehrere Wochen an speziell entwickelten Therapieplänen und haben vielfältige Einsatzmöglichkeiten.
Einsatzgebiete von Therapiehunden
In der Schweiz finden Therapiehunde aufgrund ihrer nachgewiesenen positiven Wirkung in verschiedenen Bereichen Anwendung. Sie werden bei der Therapie von Depressionen, Angststörungen, Lernschwierigkeiten, Sprachproblemen sowie psychischen, physischen und neurologischen Erkrankungen eingesetzt. Die Fachgebiete, in denen Therapiehunde tätig sind, umfassen Psychotherapie, Ergotherapie, Lerntherapie, Sprachtherapie, Physiotherapie und Heilpädagogik.
Unterscheidung zwischen aktiven und reaktiven Therapiehunden
Therapiehunde in der Schweiz werden oft in aktive und reaktive Hunde unterteilt. Aktive Hunde interagieren aktiv mit den Patienten und ermutigen sie zur Teilnahme, während reaktive Hunde einfühlsam auf die Bedürfnisse der Patienten reagieren. Die Wahl der Therapieform spielt dabei keine entscheidende Rolle, da sowohl Einzel- als auch Gruppentherapie möglich sind.
Therapiehunde arbeiten in Begleitung ihrer Menschen, in der Regel ihrer Therapeuten, und leisten Hilfe in vielfältigen Lebenssituationen. Obwohl die Arbeit für die Hunde selbst manchmal stressig sein kann, können sie den Heilungsprozess positiv beeinflussen, indem sie Nähe suchen oder zum Spiel auffordern. Sie ersetzen zwar keinen Therapeuten, tragen jedoch erheblich zur therapeutischen Arbeit bei.
Das richtige Arbeitsumfeld
Eine ausgewogene Work-Life-Balance ist auch für die Hunde unerlässlich. Experten empfehlen eine maximale tägliche Arbeitszeit von zwei Stunden für Therapiehunde, obwohl dies von den individuellen Bedürfnissen der Hunde abhängt. Manchmal werden auch mehrere Therapiehunde in eingesetzt, um die Arbeit aufzuteilen.
Mögliche Erfolge durch Therapiehunde
Die Erfolge von Therapiehunden sind beeindruckend und wissenschaftlich belegt. Die Anwesenheit eines Hundes kann nicht nur den Stress reduzieren und den Blutdruck senken, sondern auch Unsicherheiten und Aggressionen mindern. Dies wird teilweise durch die Ausschüttung des Hormons Oxytocin erklärt, das Empathie, Ruhe und Glücksgefühle fördert. Hunde sind besonders gut darin, empathisch und einfühlsam zu sein, was sie zu wertvollen Begleitern in der Therapie macht.
Zu den möglichen Erfolgen gehören:
Emotionale Stärkung
Abbau von Aggressionen und Ängsten
Entspannung der Muskulatur
Stressreduktion
Verbesserung der Körperwahrnehmung
Förderung des Gleichgewichtssinns
Reduzierung von Wahrnehmungsstörungen
Förderung der Kommunikation
Verbesserung des Sprachvermögens
Steigerung der Aufmerksamkeit
Erhöhung des Selbstwertgefühls
Verbesserung von Merk- und Reaktionsfähigkeit
Steigerung der Leistungsfähigkeit
Die Ausbildung von Therapiehunden
In der Schweiz gibt es keine einheitlichen Vorschriften für die Ausbildung von Therapiehunden, und es gibt verschiedene Anbieter mit unterschiedlichen Kosten und Anforderungen. Ein Wesenszug, der für jeden Therapiehund unerlässlich ist, ist Geduld. Therapiehunde müssen in der Lage sein, auf verschiedene Menschen und Situationen einzugehen und sollten auch in ungewohnten Situationen Ruhe bewahren.
Die Ausbildung von Therapiehunden erfolgt in der Schweiz oft in Zusammenarbeit mit anerkannten Vereinen wie dem Verein Therapiehunde Schweiz (VTHS). Die Kosten für die Ausbildung variieren, umfassen jedoch normalerweise die Eintritts- und Abschlusstests sowie die Kurskosten. Die Ausbildung umfasst praxisorientierte Übungen, Zwischenprüfungen und 1:1 Probe-Einsätze in verschiedenen Institutionen.
Anforderungen an Hundeführer von Therapiehunden
Die Ausbildung des Hundeführers von Therapiehunden erfordert in der Regel ein Mindestalter von 18 Jahren. Zusätzlich wird oft eine berufliche Tätigkeit im pädagogischen oder sozialen Bereich vorausgesetzt, da Therapiehunde oft in solchen Umgebungen eingesetzt werden, um Menschen zu unterstützen.
Die genauen Anforderungen können je nach Organisation variieren, aber die Erfahrung oder Qualifikationen im pädagogischen oder sozialen Bereich sind in der Regel wichtig. In einigen Fällen kann auch eine Ausbildung zum Hundetrainer erforderlich sein, insbesondere wenn der Hundeführer für die Ausbildung von Therapiehunden verantwortlich ist. Diese Ausbildung gewährleistet, dass Therapiehunde effektiv und verantwortungsbewusst eingesetzt werden können, um Menschen zu helfen.
Fazit
In der Schweiz spielen Therapiehunde eine wertvolle Rolle bei der Unterstützung und Genesung von Menschen in verschiedenen therapeutischen Kontexten. Ihre Fähigkeit, Empathie und Trost zu spenden, macht sie zu wichtigen Begleitern in der Therapie. Die Schweiz bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Ausbildung von Therapiehunden, um sicherzustellen, dass sie optimal auf ihre verantwortungsvolle Aufgabe vorbereitet sind.
Therapiehunde verbreiten Freude, genau wie unsere leckeren Kauartikel!
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