Jeder Hundehalter kennt es: Die Temperaturen sinken, der Herbst zieht ein, und plötzlich findet man überall in der Wohnung kleine Fellbüschel. Mit dem saisonalen Übergang wechselt auch unser vierbeiniger Freund von seinem leichten Sommerfell zu einem dichteren Winterfell. Aber was genau passiert dabei und wie kann man den Hund in dieser Phase optimal unterstützen?
Warum wechseln Hunde ihr Fell?
Der Fellwechsel bei Hunden ist nicht nur ein Resultat der sich ändernden Temperaturen, sondern ein tief verwurzelter, evolutionärer Prozess. In der Wildnis half dieser Wechsel den Vorfahren unserer Haushunde, sich den saisonalen Gegebenheiten anzupassen und so ihre Überlebenschancen zu erhöhen.
Es ist faszinierend zu wissen, dass die Tageslänge – genauer gesagt, die Veränderung der Lichtmenge – ein Hauptauslöser für den Fellwechsel ist. Wenn die Tage im Herbst kürzer werden, signalisiert dies vielen Hunden, dass es Zeit ist, das dichtere Winterfell zu entwickeln. Umgekehrt führen längere Tage im Frühjahr dazu, dass Hunde ihr dichtes Winterfell abwerfen und ein leichteres Sommerfell nachwächst.
Zudem spielt das Fell eine zentrale Rolle bei der Temperaturregulierung des Hundekörpers. Das Sommerfell bietet nicht nur weniger Wärmeisolation, es reflektiert auch oft die Sonnenstrahlen besser und schützt die Haut vor UV-Strahlung. Das Winterfell hingegen ist darauf ausgerichtet, Wärme zu speichern und gleichzeitig Feuchtigkeit abzuleiten, um den Hund warm und trocken zu halten.
Interessanterweise können auch andere Faktoren den Fellwechsel beeinflussen. Dazu gehören die allgemeine Gesundheit des Hundes, seine Ernährung und sein Hormonstatus. Manchmal kann sogar Stress einen vorzeitigen oder verstärkten Fellwechsel auslösen.
Insgesamt ist der Fellwechsel ein komplexer Vorgang, der tief in der Biologie des Hundes verankert ist und ihn optimal auf die jeweiligen äußeren Bedingungen vorbereitet. Es ist eine Erinnerung daran, wie eng unsere Haustiere noch immer mit der Natur verbunden sind, auch wenn sie inzwischen mit uns in beheizten Wohnungen leben.
Erkennen des Fellwechsels
Der Fellwechsel bei Hunden kann für Hundebesitzer manchmal recht unscheinbar beginnen, wird aber schnell unübersehbar, sobald Haare in größerer Menge zu Hause herumliegen oder an Kleidung und Möbeln haften. Doch es gibt auch subtilere Anzeichen, die auf den Beginn des Fellwechsels hinweisen. Wenn wir wissen, wonach wir Ausschau halten müssen, können wir unseren Hunden besser durch diese Zeit helfen.
Vermehrtes Haaren: Das offensichtlichste Anzeichen ist das vermehrte Haaren. Während Hunde das ganze Jahr über Haare verlieren, wird es während des Fellwechsels deutlich intensiver. Besonders auf dunklen Möbeln oder Kleidungsstücken sind die hellen Hundeflöckchen dann nicht zu übersehen.
Veränderte Fellstruktur: Bei vielen Hunderassen wird das Fell während des Fellwechsels stumpfer oder sieht struppiger aus. Das neue, nachwachsende Fell kann sich zunächst auch anders anfühlen – vielleicht weicher oder dichter als das alte Fell.
Verstärktes Kratzen und Lecken: Manche Hunde spüren ein Jucken oder Unbehagen, wenn das alte Fell ausfällt und das neue nachwächst. Dies kann dazu führen, dass sie sich häufiger kratzen, lecken oder an bestimmten Stellen reiben.
Kleine Fellknäuel: Bei langhaarigen Hunden können sich während des Fellwechsels kleine Knäuel oder Verfilzungen bilden, besonders in Bereichen, in denen das Fell dichter ist oder stärkeren Reibungen ausgesetzt ist, wie z.B. unter den Armen oder am Bauch.
Hautveränderungen: In einigen Fällen kann die Haut des Hundes während des Fellwechsels empfindlicher oder trockener erscheinen. Manchmal sind sogar kleine Schuppen sichtbar.
Veränderter Geruch: Einige Hundebesitzer berichten, dass ihre Hunde während des Fellwechsels einen etwas anderen Geruch aufweisen. Dies könnte auf Veränderungen in den Hautölen oder auf den natürlichen Abbauprozess des alten Fells zurückzuführen sein.
Wenn man diese Anzeichen bemerkt, ist es ein guter Zeitpunkt, sich auf verstärkte Fellpflege einzustellen und seinen Hund während dieser Phase besonders zu unterstützen. Ein wenig zusätzliche Aufmerksamkeit und Pflege in dieser Zeit kann dabei helfen, den Übergang für den Hund so angenehm wie möglich zu gestalten und gleichzeitig das eigene Zuhause sauber zu halten.
Regelmäßiges Bürsten ist das A und O
Wenn wir feststellen, dass unser Hund in den Fellwechselmodus übergeht, können wir ihn mit erweiterter Fellpflege unterstützen. Hier sind einige Tipps und Strategien, die helfen können, diesen Übergangsprozess sowohl für den Hund als auch für uns angenehmer zu gestalten:
Regelmäßiges Bürsten: Dies ist vielleicht der wichtigste Tipp. Während des Fellwechsels sollten wir unseren Hund täglich bürsten. Dies entfernt nicht nur das lose Haar und reduziert die Menge an herumfliegenden Haaren in der Wohnung, sondern regt auch die Durchblutung an und verteilt die natürlichen Öle der Haut, was zu einem gesünderen, glänzenderen Fell beiträgt.
Verwenden spezifischer Werkzeuge: Es gibt viele verschiedene Bürsten und Werkzeuge, die für die Fellpflege entwickelt wurden. Unterwollbürsten, Zupfbürsten oder FURminator sind besonders effektiv bei der Entfernung von losen Haaren aus dem Unterfell.
Bäder bei Bedarf: Ein gelegentliches Bad mit einem milden Shampoo kann dabei helfen, abgestorbene Haare zu entfernen und das Fell zu revitalisieren. Aber Vorsicht: Zu häufiges Baden kann die Haut austrocknen, also immer in Maßen!
Ernährung prüfen: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an essentiellen Fettsäuren ist, kann die Haut- und Fellgesundheit unterstützen. Eventuell kann man auch ein spezielles Supplement in Erwägung ziehen, nach Rücksprache mit dem Tierarzt.
Feuchtigkeitsspender für die Haut: Bei trockener Haut oder wenn der Hund zu Schuppen neigt, können spezielle Feuchtigkeitslotionen oder Sprays für Hunde hilfreich sein. Diese können dabei helfen, die Haut zu beruhigen und Feuchtigkeit zu speichern.
Achtung auf Verfilzungen: Besonders bei langhaarigen Hunden sollten wir regelmäßig auf Knoten und Verfilzungen achten und diese vorsichtig entwirren.
Komfortzone schaffen: Der Fellwechsel kann für einige Hunde unangenehm sein. Ein gemütlicher Rückzugsort, an dem sich der Hund ausruhen kann, oder das Anbieten von Massagen kann ihm helfen, sich entspannter zu fühlen.
Durch verstärkte Aufmerksamkeit und ein paar zusätzliche Schritte in der Pflegeroutine während des Fellwechsels können wir unseren vierbeinigen Freunden helfen, diese Phase leichter und bequemer zu überstehen und gleichzeitig unseren eigenen Wohnraum sauberer und angenehmer zu halten.
Das richtige Werkzeug
Beim Unterstützen des Fellwechsels deines Hundes spielt das richtige Pflegewerkzeug eine entscheidende Rolle. Unterwollbürsten sind zum Beispiel ideal für Hunde mit einer dichten Unterwolle. Sie entfernen die losen Haare effizient, ohne die Oberhaare zu beschädigen. Für langhaarige Hunde sind Zupfbürsten besonders nützlich. Sie lösen sanft Verknotungen und Verfilzungen.
Der FURminator ist ein weiteres beliebtes Werkzeug, das effizient Unterfell entfernt. Hierbei sollte man allerdings vorsichtig sein, um das Deckhaar nicht zu beschädigen. Kämme sind immer nützlich, um Knoten im Fell zu finden und zu entfernen. Und schließlich gibt es noch Gummibürsten. Sie sind besonders für kurzhaarige Hunde geeignet, da sie nicht nur lose Haare abnehmen, sondern auch die Haut massieren.
Je nach Felltyp deines Hundes solltest du das geeignete Werkzeug auswählen. Eine professionelle Beratung im Fachhandel oder bei einem Hundefriseur kann dabei sehr hilfreich sein.
Gesunde Ernährung für ein schönes Fell
Ein glänzendes, gesundes Fell ist nicht nur ein Indikator für äußere Pflege, sondern auch für die innere Gesundheit deines Hundes. Die Rolle der Ernährung dabei ist zentral. Ein Mangel an bestimmten Nährstoffen kann das Fell stumpf und brüchig machen oder sogar zu Haarausfall führen.
Hierbei können auch Kauartikel eine sinnvolle Ergänzung zur täglichen Fütterung darstellen. Sie liefern nicht nur notwendige Nährstoffe, sondern fördern auch die Zahngesundheit und sorgen für Beschäftigung. Kauartikel wie getrockneter Fisch, Pansen oder Sehnen sind nicht nur lecker, sondern können auch dabei helfen, mögliche Nährstoffdefizite auszugleichen.
Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren sind entscheidend für ein glänzendes Fell und eine gesunde Haut. Sie unterstützen die Hautbarriere und reduzieren Entzündungen. Diese Fettsäuren finden sich in hochwertigen Hundefuttern, können aber auch als Zusatz in Form von Fischöl oder Leinöl verabreicht werden.
Eiweiß ist für das Fellwachstum essentiell. Da Haare hauptsächlich aus Proteinen bestehen, benötigt dein Hund ausreichend hochwertiges Eiweiß in seiner Ernährung. Ein Mangel daran kann das Fell dünn und spröde machen.
Rindersehnen und -Muskelfleisch: Diese sind proteinreich und unterstützen den Aufbau und Erhalt von Haut, Fell und Muskulatur.
Hähnchen-Hälse: Ein kalzium- und proteinreicher Snack, der gleichzeitig die Zähne reinigt.
Biotin, ein B-Vitamin, wird oft für seine positiven Effekte auf Haar und Haut gelobt. Es ist in vielen Lebensmitteln wie Eiern, Leber oder Nüssen enthalten. Ein Mangel kann zu trockener Haut und Haarausfall führen.
Rinderleber: Sie ist nicht nur ein proteinreicher Snack, sondern enthält auch hohe Mengen an Biotin. Dies ist besonders vorteilhaft für die Haut- und Fellgesundheit.
Zink ist ebenfalls unverzichtbar für die Gesundheit von Haut und Fell. Ein Mangel daran kann Hautirritationen oder sogar Haarausfall zur Folge haben.
Lammfleisch: Es ist eine gute Zinkquelle und kann das Immunsystem sowie die Haut- und Fellgesundheit unterstützen.
Kalzium ist ein essenzieller Mineralstoff, der für den Aufbau und die Erhaltung von Knochen und Zähnen unerlässlich ist. Bei Hunden unterstützt es auch die normale Blutgerinnung, Nervenfunktion und Muskelkontraktion. Insbesondere wachsende Welpen benötigen eine ausreichende Kalziumzufuhr für eine gesunde Entwicklung.
Rinderkopfhaut: Dieser Kauartikel ist nicht nur eine lange Beschäftigung, sondern bietet auch Kalzium, das für starke Knochen und Zähne essenziell ist.
Dennoch, und das ist entscheidend, sollte die Gesamternährung des Hundes ausgewogen und bedarfsgerecht sein. Dies beinhaltet nicht nur die richtigen Nährstoffe, sondern auch eine angemessene Menge, um Über- oder Untergewicht zu vermeiden.
Solltest du dir unsicher sein, welches Futter, welche Nahrungsergänzungsmittel oder welche Kauartikel für deinen Hund ideal sind, lohnt es sich, einen Tierarzt oder Ernährungsberater für Hunde zu konsultieren.
Fazit
Hunde sind mehr als nur Haustiere; sie sind Familie. Sie haben uns durch die Geschichte begleitet und sind heute wichtiger denn je. Am Welthundetag sollten wir uns einen Moment Zeit nehmen, um all das zu würdigen, was Hunde für uns tun und ihnen im Gegenzug unsere Dankbarkeit zeigen. Ein Kauartikel mag eine kleine Geste sein, aber für Deinen Hund bedeutet es die Welt.
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